Geschichte der Osteopathie


Der Begründer der Osteopathie war Andrew Taylor Still (1828 – 1917 ), Sohn eines
amerikanischen Methodisten Priesters. Selbst erschüttert, nach dem Tod seiner Frau
und Kinder durch eine Infektionskrankheit, beschloss er intensive eigene Studien
anzustellen über die Anatomie des menschlichen Körpers. Er suchte nach Wegen die
u.a. chirurgische Eingriffe verhindern konnten.
Im Gegensatz zu den vergangenen medizinischen Philosophen seiner Zeit, wie
Hippokrates, Galenus ,Pasteur oder Darwin, hat Still nicht nur eine einfache
Beschreibung von Körperfunktionen entwickelt. Durch seine jahrelange Erfahrung im
Einrenken und manipulieren der Wirbelsäule hat er eine Art „Landkarte „ zwischen
den einzelnen Körperorganen gefunden, die Zuordnungen von Organen zu
bestimmten Wirbelsäulensegmenten deutlich machte.
Der Kern seiner Theorien war die Befreiung der Selbstheilungskräfte.
Zirkulationsstörungen im gesamten System zu lösen. Er fand heraus, dass alle
Körperflüssigkeiten bei einer Störung in ihrem Fluss, die ihnen zugehörigen Organe,
Nerven und Wirbelsäulenabschnitte in Dysfunktion bringen. Still legte damit den
Grundstein für den Ganzheitlichen Ansatz einer funktionellen Behandlungsmethode
die auch heute in der Osteopathie ihre Wurzeln hat.
Seine eigenen Studien über Anatomie und seine Praktischen Erfahrungen in der
Anwendung seiner Theorien brachten den durchschlagenden Erfolg in der
medizinischen Versorgung seiner Zeit.
Einer der ersten Schüler und späterer Wegbegleiter war William G. Sutherland. Er ist
der Begründer der Theorie der Craniosakralen Mobilität, der causa der heutigen
„Craniosakral Therapie“
Still glaubte an die Vollkommenheit der Schöpfung.
1874 präsentiert Still dann die Konzepte der Osteopathie, die bis heute ihre Gültigkeit
haben.
Die vier Grundsäulen sind:
  –  Der Körper ist eine Funktionseinheit 
  –  Struktur und Funktion stehen in gegenseitiger Abhängigkeit 
  –  Der Körper hat eine angeborene Selbstheilung 
  –  Die Rolle der Arterie ist absolut
– Zirkulation der Gewebsflüssigkeiten ist der Schlüssel zur Funktion des Ganzen

„ Osteopathie ist…….Anatomie, Anatomie, Anatomie „
„ Leben ist Bewegung……Ohne Bewegung gibt es kein Leben „

Bekannte Größen die wesentlich zur Prägung beigetragen haben :
– John Martin Littlejohn
– William G. Sutherland
– Dr. Fred Mitchell
– Jean Pierre Barall 
– Philippe Druelle 
– Viola Frymann 
– Denyse Dufresne

1892 gründete Still die erste Schule für Osteopathie in Kirksville/Missouri.

Nach Europa kam die Osteopathie durch Dr. John Martin Littlejohn (1865-1947) ein
schottischer Arzt und Pfarrer. Er kam als Patient zu Still nach einem schweren
Verbrennungsunfall und war von den Behandlungserfolgen, die er am eigenen Körper
spürte, so beeindruckt, dass er mit dem Studium der Osteopathie begann.
1917 entstand dann unter der Leitung von Dr. Littlejohn die British School of
Osteopathie.
Von England aus breitete sich die Osteopathie über Frankreich und Belgien bis nach
Deutschland (1988) aus.
Erst in den letzten 20Jahren ist die Osteopathie zu großem Interesse innerhalb der
Medizin herangewachsen. Aus einer Handvoll Osteopathen in Deutschland wurden in
den letzten 20 Jahren mehrere Tausend. Verbände und Lobbystrukturen konnten bis
zum heutigen Tage keine Einheitliche Ausbildung und Berufsanerkennung erreichen.